Wie Führungskräfte lernen, Meinungsstärke mit Offenheit zusammenzubringen
Wie gut können Führungskräfte mit abweichenden Meinungen umgehen – wenn es wirklich darauf ankommt?
Diese Frage stellen wir uns immer wieder. Denn in unserer Arbeit mit Führungskräften und HR erleben wir: Die Haltung zur Meinungsvielfalt entscheidet oft mehr als jede Methode. Führungskräfte sind oft meinungsstark, und das ist zunächst einmal gut und richtig so. Ihre Herausforderung ist es dagegen, anderen Meinungen gegenüber offen zu bleiben.
Meinungsvielfalt ist eine strategisch wichtige Ressource – aber wird sie genutzt?
Führung in komplexen Umfeldern verlangt Entscheidungen unter Unsicherheit – und dafür brauchen wir unterschiedliche Sichtweisen. Die Hoffnung war, dass Diversity-Initiativen mehr Meinungsvielfalt bringen. Doch unsere Beobachtung ist ernüchternd: Vielfalt ist oft statistisch sichtbar – aber nicht im Denken. Abweichende Meinungen sind noch immer nicht überall willkommen.
Ko-kreative Methoden können helfen – wo sie konsequent eingesetzt werden. Aber gerade auf den oberen Ebenen erleben wir oft: Sie fehlen. Oder sie werden nicht dort genutzt, wo es wirklich zählt.
Was wir beobachten – und was wir selbst kennen
Viele glauben, dass Beteiligung automatisch gleichberechtigte Entscheidungskompetenz bedeutet – und dass am Ende demokratisch entschieden werden muss. Doch darum geht es nicht. Meinungsvielfalt ist eine Ressource für bessere Entscheidungen – auch, wenn diese am Ende top-down fallen. Entscheidend ist: Werden Perspektiven gehört, bevor entschieden wird?
Auch wir kennen den Impuls, zu argumentieren statt zuzuhören, wenn wir überzeugt sind. Das ist menschlich – aber veränderbar.

Drei Konzepte – ein Ziel: bessere Entscheidungen
Drei ungewöhnliche Denkansätze haben uns inspiriert:
- „Pogofähigkeit“ von Gitta Peyn – wie man Robustheit im Gespräch kultiviert
- „Hochleistung braucht Dissonanz“ von Christian Scholz und Albert Schmitt – ein Führungskonzept aus dem Weltklasse-Orchester
- „Dialog“ von David Bohm – wie aus Verschiedenheit neue Lösungen entstehen
Daraus ist ein Trainingsformat entstanden, das nicht auf Moderationstechniken setzt, sondern auf Haltung, Reflexion und Erfahrbarkeit. Führungskräfte lernen, ihre spontanen Reaktionen zu erkennen und ihre Offenheit gezielt zu entwickeln.
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Der vollständige Artikel zum Thema ist erschienen in der aktuellen Ausgabe von managerSeminare
Erleben Sie einen ersten Impuls – live am 1. Oktober
In unserer 60-minütigen Taster-Session erwartet Sie: mehr theoretischer Hintergrund, Austausch mit Expertinnen und Übung – kompakt, interaktiv, praxistauglich.
Ideal für Führungskräfte, PE-Verantwortliche und HR-Professionals, die Meinungsvielfalt in ihrer Organisation strategisch und wirksam nutzen möchten.
Unsere Expertinnen sind: Dr. Dorette Lochner und Sybille Kuwert.
📅 Der nächste Termin: Dienstag, 1. Oktober 2025, 14:00–15:00 Uhr (online)

Dorette Lochner
ist promovierte Psychologin und berät seit über 20 Jahren international Organisationen in Fragen von Leadership, Lernen und Veränderung. Sie entwickelt maßgeschneiderte Entwicklungsformate für Führungskräfte in Wirtschaft, Wissenschaft und NGO‘s und begleitet Transformationsprozesse